Wir lieben Orangewein, die vierte Weinfarbe. Einfach gesagt ist Orange Wine auf der Schale (Maische) vergorener Weißwein bzw. Naturwein.
Orangewein, auch Amber genannt, wird also mit Weißweintrauben mit langem Schalenkontakt hergestellt. So erhalten die Weine eine einzigartige Mischung aus der Frische des Weißweins und dem “grip” durch die Tannine die beim Schalenkontakt (der Mazeration) entstehen, den sonst nur Rotweine haben. Bei Orangewein ist ein super gesundes Traubenmaterial Grundvoraussetzung, daher sind alle unsere Orangeweine aus biodynamischem Weingärten. Die Herstellung erfolgt meist in Amphoren, großen Holzfuddern oder Betoneiern. Die Herstellung ist sehr arbeitsintensiv, da die Trauben mehrere Wochen oder Monate auf der Maische bleiben und mehrmals täglich händisch umgerührt werden müssen, um diesen einzigartigen Geschmack zu schaffen.
Orangeweine haben sehr viel Geschichte und erfahren jetzt ein Comeback. Vor über 7000 Jahren wurde Wein in Europa schon auf diese Weise hergestellt.
Die Weine können bezüglich Geschmack, Geruch und Farbe extrem unterschiedlich sein. Besonders Sorten mit rötlichen Beeren wie Pinot Gris oder Roter Veltliner ergeben ein kräftiges Orangerot. Durch die Maischegärung besteht mehr Stabilität gegenüber Oxidation. Sie weisen dezente Aromen nach Bratäpfeln, Birnen, Nüssen, Karamell, Feigen, getrockneten Früchten und Datteln, aber wenig Fruchtigkeit auf. Besonders aber bei Aromasorten (wie zum Beispiel Traminer und hier vor allem Gewürztraminer, Muskateller, Sauvignon Blanc und Scheurebe) bleibt die Sortentypizität recht gut erhalten. Die zunehmende Popularität zeigt die Tatsache, dass in Wien und Berlin seit ca. 10 Jahren jährlich im November das „Orange Wine Festival“ stattfindet.
Zertifizierte Biobetriebe dürfen den englischen Ausdruck „Natural Wine“ verwenden (nicht jedoch „Raw Wine“). Für so gekennzeichnete Weine sind das Anreichern zwecks Alkoholerhöhung, die Süßung, sowie die Zugabe von Behandlungsmitteln mit Ausnahme von Bentonit und schwefliger Säure unzulässig.