Domaine Achillée

Das Elsass zählt ohne Frage zu den großen Klassikern unter den europäischen Weinherkünften. Top-Lagen, Rebsortenvielfalt (etwa Riesling, Weiß- und Grauburgunder oder berühmte Gewürztraminer, aber auch Pinot Noir) und eine enorme stilistische Spannweite, von knochentrocken bis extrem süß und von klassisch-clean bis naturbelassen trüb oder maischevergoren als Orange, machen die Region spannend. Bei eingefleischten Wein-Freaks und Sommeliers hatte das Elsass während der letzten Jahre trotzdem oft einen eher schwierigen Stand: Kritikpunkte waren die traditionell hohe Reife, satte Alkoholgrade, wenig Frische, süßer Schmelz und damit verbundene Schlagworte wie barock, opulent oder schwerfällig-lahm. Verkostet man sich ohne Scheuklappen durch das Gebiet, dann wird schnell klar, dass dieses Klischee mitnichten stimmt. Im Elsass herrscht aktuell eine quicklebendige Dynamik – dank jungen Winzern, die den Familienbetrieb auffrischen, etablierten Größen, Experimentierfreudigen sowie erfahrenen Naturwein-Handwerkern.  

Einer der Betriebe, bei denen die junge Generation für Aufsehen sorgt, ist Achillée in der Riesling-Bastion Scherwiller. Die beiden Söhne Jean und Pierre Dietrich haben 2016 das Weingut von ihrem Vater Yves übernommen, bereits seit 2003 arbeitet man biodynamisch. Mit viel Feingefühl bewegen sich die Jungs nun noch ein paar Schritte weiter in Richtung Naturwein, jedoch stets auf der sauberen und nicht auf der derb-wilden Seite. 

Photos: Weingut Seckinger

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